Porches: Neues Video zum Song „Car“

Wenn der Londoner Regisseur Daniel Brereton seine Finger im Spiel hat, entstehen keine herkömmlichen Musikvideos, sondern äußerst stilvoll arrangierte Kompositionen. In Kooperation mit Urban Outfitters hat Brereton im Laufe der letzten fünf Jahre im Rahmen der UO Music Video Series schon einige Juwelen mit Künstlern wie Metronomy, Django Django und Petite Noir hervorgebracht, von denen jedes mit seiner individuellen Machart überzeugt hat. Der neueste Streich ist das minimalistische Musikvideo von Porches zu deren Single „Car“, die sie erst kürzlich auf ihrer ersten Mini-Deutschlandtour zum Besten gegeben haben.

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Ganz abgesehen davon, dass „Car“ jede Playlist für trübe, mitteleuropäische Sommertage bereichert, ist auch der Clip selbst nicht zu vernachlässigen. Dies gilt vor allem dann, wenn man sich selbst und seinem visuellen Kortex mal wieder etwas Gutes tun möchte und Mode-Werbespots nicht allzu abgeneigt gegenüber ist. Wie alle Produkte, die in irgendeiner Verbindung zu Urban Outfitters stehen, ist auch dieses Musikvideo eine Zeitreise in eine mondäne Parallelwelt, der man eine gewisse Ähnlichkeit zu den 80er und 90er Jahren nicht ganz absprechen kann.

Optisch könnten die Bandmitglieder von Porches fast eine gewaltfreie Version der Droogs aus Kubricks „A Clockwork Orange“ darstellen, die von Sänger Aaron Maine allerdings natürlich ganz ohne Spazierstock angeführt werden. Die Band musiziert und bewegt sich in entsprechend emotionsloser Monotonie wenig bis gar nicht, letzteres allerdings immerhin synchron. Dazu ein Podest, ein Zebra-Teppich, Topfpflanzen, die üblichen Musikinstrumente, die man so benötigt, um gute Musik zu machen und eine Handvoll Sockel mit Büsten vor einem Hintergrund, der in verschiedene Pastellfarben gehüllt ist; mehr braucht es nicht, um in die zarte, gepflegte Welt von Urban Outfitters und natürlich von Porches einzutauchen. Eigentlich eher ein Video für den Frühlingsanfang als für den Sommer. Da Letzterer aber immer noch auf sich warten lässt, kann man sich „Car“ getrost noch einige Male anschauen und direkt im Anschluss Porches letztes Album  Pool durchhören. Gegebenenfalls demnächst sogar wirklich am Pool.

Facebook: https://www.facebook.com/porcheshiii/?fref=ts
Homepage: https://porchesmusic.bandcamp.com/

Foto: Paley Fairman

Hannah Ruediger

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Hannah Ruediger

Studentin. Verrückt nach Foals. Außerdem Indie, Alternative, Dream Pop, Psychedelic Rock, Punkrock, Folk, Post-Punk, Afrobeats.