25.11.2017 – London Grammar – Palladium, Köln

Die lange Wartezeit seit dem letzten Konzert hat sich für die Kölner Fans von London Grammar definitiv gelohnt – das Trio überzeugte auf seine eigene Art und Weise.

Obwohl ein ausverkauftes Palladium am Samstag nur auf London Grammar wartete, schlugen sich Lo Moon als Vorband sehr gut und konnten mit ihrem Mix aus Rock und Elektro definitiv einige neue Fans dazugewinnen – und das, wo sie doch einen harscheren Sound vorführten als der Hauptact.

Verglichen mit Auftritten von London Grammar zu Zeiten ihres ersten Albums fielen einige Dinge bei diesem Konzert schnell auf: Zuerst wäre da das sichtbar gesteigerte Selbstvertrauen von Frontfrau Hannah Reid. War sie selbst 2014 noch sehr statisch und ruhig auf der Bühne, konnte sie das Publikum am Wochenende ordentlich zum Mitmachen animieren und bewegte sich bedeutend mehr – ließ dabei vor allem aber auch mehr Emotionen erkennen. Ebenfalls auffallend waren die Visuals, die so simpel wie überzeugend waren. Auf einer Leinwand hinter der Band liefen verschiedene Szenen, von Bränden (wohl angelehnt an das Video zu „Big Picture“), über einen Wald, der langsam von einem Walfisch durchschwommen wurde, bis hin zu Oszillogrammen, die sich auf halbem Weg über die Leinwand in Bäume verwandelten. Somit (und auch in ihrem Stil) waren die gezeigten Bilder einfach genug, um der Musik nicht die Aufmerksamkeit zu stehlen und doch so effektvoll, dass sie die Wirkung dieser verstärkten.

Nichts geändert hat sich an der Stimmgewalt Reids. Abgesehen von Stil-bedingten Abweichungen des Gesangs hörte sie sich an, wie auf der Platte – wenn nicht sogar noch eindringlicher. Schade nur, dass es trotzdem nicht für eine Performance des Songs „Rooting for You“ gereicht hat, der wohl aus dem Repertoire der Band am meisten von Reid abverlangt.

Doch nicht nur die Frontfrau war überwältigend, auch ihre zwei Kameraden lieferten eine klasse Show ab – Dan Rothman an der Gitarre und Dominic ‚Dot‘ Major unter anderem am Keyboard und an den Drums.

Ein wirklich beeindruckendes Konzert einer einzigartigen Band – nur mit 75 Minuten ein wenig zu kurz.

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Foto: Pressefreigabe

 

Alexander Mann

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Alexander Mann

Alexander, 21, Student. Indie, -pop, -rock, -tronic, -folk usw. Außerdem gerne vieles weiteres von Hip-Hop bis Metal.