Auch nach über zehn Jahren können Crystal Fighters mit wenigen Veränderungen an ihrer Show noch jeden Zuschauer zum Tanzen bringen.
Obwohl das Konzert am Samstag in Amsterdam ausverkauft war und zahlreiche Zuschauer schon früh im Melkweg zusammenkamen, gab es über die Dauer des Konzertes hinweg keinen Platzmangel; es gab trotz gefülltem Saal noch gute Bewegungsfreiheit.
Den Anfang machte Cassia, ein klassisches Rock-Trio aus England
Der Warm-Up-Act machte seinen Job absolut super, mit Melodien, die stark an Vampire Weekend erinnerten, aber auch eine gewisse Nähe zum Haupt-Act, Crystal Fighters, zeigten. Trotz ihrer noch sehr kurzen Bandgeschichte performten die Jungs selbstbewusst und gekonnt, und ihre halbe Stunde verging schnell – und das obwohl im April erst ihr Debüt erscheint.
Nach einer kurzen Pause ging es dann also mit dem Headliner weiter. Das Bühnenset war wie von vorherigen Touren bekannt im tropischen Stil aufgebaut, mit Palmen, Büschen und simplen Holzbalken, die direkt zu Beginn des Konzertes als Percussion benutzt wurden. Los ging es furios mit dem Stimmungsmacher „I Love London“. Alle Bandmitglieder waren mit Eifer dabei – vor allem Frontmann Sebastian Pringle, der mit Bandana, Sonnenbrille und einem langen, zerfledderten Poncho aussah wie ein schräger Modern-Age Schamane.
Es kann wohl kaum eine Band eine tanzbarere Setlist bieten
Alles beim Alten also, am Konzept wurde nichts geändert. Und doch wirkte die Show noch energetischer und schweißtreibender als sonst. Kurze Verschnaufpausen gab es höchstens bei Songs wie „Bridge of Bones“. Ansonsten war pausenlose Bewegung angesagt. Das war aber nicht nur gut, da somit wunderbare ruhigere Songs unter den Tisch fielen. So insbesondere „Lay Low“, der Song, den die Band auf ihrem letzten Album ihrem verstorbenen Drummer gewidmet hatte. Stattdessen gab es ein durchgepowertes Set bestehend aus alten und neuen Liedern, doch vor allem vielen aus der Star-of-Love-Ära.
Nach all der Bewegung und Stimmung ist es jedoch etwas anderes, was ein Crystal Fighters-Konzert ausmacht. Trotz ihrer Hippie-, bzw. Hipster-Attitüde und dem überzogenen Auftreten wirkt die Band durch und durch authentisch. Die Liebe zu ihren Songs, ihrem Publikum und allem anderen wirkt nicht vorgespielt. Es ist nicht schwer, sich auf diese Welt einzulassen und sich am Ende zu wundern, wieso alles so schnell ging.
Foto: Todd Cole